ÿþ<HTML> <HEAD> <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=unicode"> <meta http-equiv="Content-Language" content="de"> <link rel="stylesheet" type="text/css" href="../../css/table.css"> <META name="GENERATOR" content="Microsoft FrontPage 6.0"> <META name="ProgId" content="FrontPage.Editor.Document"> <META NAME="description" CONTENT="Offizielle Webseite vom Sheikh Ahmad Kuftaro"> <META NAME="keywords" CONTENT="Gott, Allah, Mohammad, Mohamed, Islam, Frieden, Menschenrechte, Propheten, Umwelt, Religiöse Toleranz, Jihad, heiliger Krieg, Terrorismus, Geistlichkeit, Christmus, Sophismus, zdikr, quran, qur'an, koran, muslim, moslem, jesu, Wahrheit, Dialog, Groß Mufti vom Syrien, Syrien, Chrisit, Sheikh kuftaro, kaftaro, keftaro, kiftaro, Gewalt, Abraham, messiah, Religiöse Extremismus, Islamisches Zentrum, Sunnah, Religion, abunour, aboulnoor, abo noor, abonoor,Christenheit, Frieden, Menschenrechte, Brüder, Wahrheit, Prophet, Frauenrechte, Umwelt, Religiöse Toleranz, Gewalt, Frieden, Terrorismus, Gedankenfreiheit, Propheten Brüderlichkeit, Wissen, Tierenrechte, Geistlichkeit"> <TITLE>Das Gewissen im Islam</TITLE> <SCRIPT language="JavaScript1.2" src="../left_menu.js"></SCRIPT></head> <body topmargin="0" leftmargin="5" rightmargin="5"> <table border="0" cellpadding="0" cellspacing="0" style="border-collapse: collapse" bordercolor="#111111" width="100%" id="AutoNumber2"> <tr> <td width="100%" id="HeaderTable"> <span lang="de">Das Gewissen im Islam</span></td> </tr> <tr> <td width="100%" id="blue"> <span lang="de">New York, USA<br> Dezember 1992</span> </td> </tr> </table> <p dir="LTR" style="line-height: 150%"><font size="2">Liebe Brüder und Schwestern! Möge der Frieden und der Segen Allahs auf Ihnen allen ruhen.<br> <br> Wenn der Mensch von wahrer religiöser Inspiration und Motivation angetrieben wird, entwickelt er in sich automatisch das Bestreben zum Guten hin und schmückt sich so selber mit hochmoralischem Ornat und beispielhaften Charakterzügen. Diese Motivation überzeugt ihren Besitzer, dass Religion in ihrer grundlegenden Form Charakter und Benehmen ist. Solches rechtschaffene Verhalten bringt dem, der es ausübt, Zufriedenheit sowohl im weltlichen Leben als auch im Jenseits. Wir nennen diese Motivation das Gewissen.<br> <br> Was die vom Menschen gemachten Gesetze angeht, so mögen sie einen hohen Standard für das Benehmen fordern, aber es fehlen ihnen die Mittel, um die tatsächliche Praxis zu unterstützen. Das kommt davon, dass sie kein Gewissen motivieren können, welches aus sich selbst heraus tätig ist. Diese Gesetze können zur sittlichen Gesinnung anregen, aber es fehlt in ihrem Gefüge der positive Anreiz zu ihrer Anwendung. Piaget, der französische Pädagoge und Autor, betont:  Moral ohne Religion ist überflüssig. Für ihn wie auch für ernsthafte religiöse Führer kultiviert Religion den Charakter und schafft eine tugendhafte Gesellschaft, in der es keine Ungleichheit, Armut, Uneinigkeit, Differenzen oder <br> Schwächen gibt. Allah sagt im Koran:<br> <br>  Helft einander zur Rechtschaffenheit und Gottesfurcht und nicht zur Sünde und Feindschaft. <br> Sure 5, Der Tisch, Vers 2<br> <br> Omar, der zweite Kalif nach Muhammads Tod, befahl einst, die engen Straßen von Medina freizuhalten von den Händlern, die ihre Waren auslegen - damit die Leute besser hindurchgehen könnten. Trotz der Anordnung legte ein Ladeninhaber weiterhin seine Waren auf der Straße aus. Als Omar das sah, schlug er den Ladenbesitzer, um ihn für seinen Ungehorsam zu tadeln. Während der folgenden Nacht machte Omar sein Gewissen zu schaffen wegen seiner Handlungsweise, und es ließ ihn nicht schlafen. Nach <br> einigen Tagen voller Schuldgefühle ging Omar zu dem Ladenbesitzer und entschuldigte sich für sein Verhalten. Als dieser die Entschuldigung Omars hörte, sagte er:  Ich habe das vergessen. Omar antwortete:  Wenn du es vergessen hast - Omar kann es nicht vergessen. <br> <br> Eine andere Begebenheit, die solch ein verfeinertes Gewissen veranschaulicht, passierte auch in den frühen Tagen des Islam. Als der Gouverneur von Homs während des Kalifats von Omar von seinem Posten zurücktrat, wurde er nach den Gründen seines Rücktritts gefragt. Der Gouverneur sagte:  Ich fürchte den Zorn Allahs, weil ich zu einem mir unterstellten Christen gesagt habe:  Mögest du bei Allah in Ungnade fallen!  <br> <br> Diese beiden Geschichten zeigen, dass die Religion eine Gesellschaft hervorbringen kann, bei deren Aufbau ein hohes Niveau des Gewissens eine positive Rolle spielen kann. Solch eine Situation ist nicht auf die Religion des Islam beschränkt, sondern schließt alle offenbarten Religionen ein, die die <br> Gewissensbildung betonen. Der Koran erwähnt:<br> <br>  Wohl ergeht es jedoch dem, der sich läutert. Und ständig des Namens seines Herrn gedenkt und betet. <br> Doch nein! Ihr zieht das irdische Leben vor, obwohl das Jenseits besser und dauerhafter ist. Wahrlich, all dies stand bereits in den alten Schriften, den Schriften von Abraham und Moses. <br> Sure 87, Der Höchste, Vers 14-19<br> <br> Es ist die Realität des Glaubens an Allah, zu glauben, dass Er bei dir ist, egal, wo du auch bist, und dass Er dich beobachtet und dass Er die ganze Zeit um dich und um alle deine Handlungen weiß. Allah <br> äußert im Koran:<br> <br>  Du verfolgst kein Geschäft und trägst nichts aus dem Koran vor und ihr betreibt nichts, ohne dass Wir Zeuge eures Verhaltens sind. <br> Sure 10, Jonas, Vers 61<br> <br> Der Koran setzt dieses fort und sagt:<br> <br>  Keine drei führen ein geheimes Gespräch, ohne dass Er ihr vierter wäre. <br> Sure 58, Das Streitgespräch, Vers 7<br> <br> Daher ist der Mensch verantwortlich für alle seine Angelegenheiten, öffentlich oder privat, und auch für seine geheimsten Gedanken.<br> <br>  Und ob ihr offenbart, was in euren Seelen ist oder es verbergt, Allah wird euch dafür zur Rechenschaft ziehen. <br> Sure 2, Die Kuh, Vers 284<br> <br> Der Prophet Muhammad geht ausführlicher auf dieses Thema ein, indem er sagt:  Verehrt Allah so, wie wenn ihr Ihn sehen würdet; auch wenn ihr Ihn nicht sehen könnt, sieht Er euch. <br> <br> So müssen wir einen Weg suchen, um ein lebendiges Gewissen zu erlangen, eines, das Erbarmen gewährt und Unterdrückung verhindert, eines, das führt, aber nicht in die Irre führt, sondern den Weg zu Wahrheit und Güte weist. Eine Überlieferung Muhammads beschreibt diesen Weg folgendermaßen: <br> Allah bringt ein Beispiel für den geraden Weg, welcher durch zwei Mauern begrenzt ist, worin offene Türen sind, die aber verhüllt sind. Am Anfang des Weges steht ein Ausrufer, der die Leute auf den Weg ruft und sie davor warnt, davon abzuweichen. Ein zweiter Rufer steht auf dem Weg und warnt diejenigen, die versucht sind, diese Schleier zu entfernen, - dass sie, wenn sie es tun, sich im Innern befinden werden.<br> <br> Muhammad fährt fort und erklärt dies:  Dieser gerade Weg ist der Islam, und die offenen Türen sind die Verbote, die Allah ausgesprochen hat, und die Schleier sind der Spielraum Allahs. Der Rufer am Anfang dieser Straße personifiziert den Koran, und der Rufer, der auf der Straße steht, ist das Gewissen im Herzen eines jeden Gläubigen. Wer auch immer dem Weg folgt, wird für sein Leben ein Vorbild an Reinheit, Keuschheit und rechtem Verhalten haben. Der Prophet Muhammad sagt:  Alle Geschöpfe sind von Gott abhängig, und Allah liebt diejenigen am meisten, die ihnen am meisten helfen. <br> <br> Es wird eine Geschichte erzählt von einem Schäfer in der Wüste, der sich dieser das Gewissen belebenden Schule angeschlossen hatte. Er wurde von Abdullah Ibn Omar gebeten, ein Schaf für ihn zu schlachten, aber er lehnte es ab. Er erklärte, dass der Besitzer der Herde ihm nur erlaubt habe, Tiere zu melken für Fremde, nicht aber, Fremde mit dem Fleisch der Tiere zu speisen. Als er abgewiesen wurde, schlug Abdullah vor, das geschlachtete Schaf zu bezahlen - und der Schäfer solle dem Eigentümer erzählen, das Schaf sei von einem Wolf verschlungen worden. Als er das hörte, schrie der Schäfer:  Und wo ist dann Gott? Und wo ist dann Gott? , einige Male hintereinander.<br> <br> Der einfache Schäfer hatte sich seinem eigenen Gewissen unterworfen, noch bevor er sich damit befasste, seinem Herrn gegenüberzutreten und schließlich Allah. Dies geschah, weil er ganz und gar die Lehre des Propheten Muhammad verstanden hatte:  Lege vor dir selbst Rechenschaft ab, bevor du zur Rechenschaft gezogen wirst, und wiege deine Taten, bevor sie für dich gewogen werden. Es ist die Religion, die solche Gewissen kultiviert. Im Fall des Schäfers blieb dieser trotz der Abwesenheit seines <br> Herrn loyal wegen des in ihn gesetzten Vertrauens. Der Koran sagt:<br> <br>  Wir erschufen doch den Menschen und wissen, was ihm sein Innerstes zuflüstert. Und Wir sind ihm näher als (seine) Halsschlagader. <br> Sure 50, Gaf, Vers 16<br> <br> In Wirklichkeit gibt es zweierlei Gewissen: ein offensichtliches Gewissen, was alle Leute kennen und welches anfällig für Fehler ist, und ein höheres Gewissen. Auf dem höheren Niveau ist das Gewissen der offenbarten Religionen, das sich nicht irren kann, weil es mit dem Schöpfer verbunden ist. Die Religion sagt, dass jeder Mensch eine angeborene Tendenz zum Guten hat. Allerdings braucht dieser angeborene Wesenszug einen Lehrer oder Pfleger, so wie die Saat, die in die Erde gesät wurde, bewässert und gedüngt werden muss, bis sie keimt. Dann schlägt sie Wurzeln, wächst und blüht und wird am Ende zu einem ausgewachsenen Baum, der beladen ist mit Früchten und der Schatten spendet, den alle genießen können.<br> <br> Das ist der Fall mit dem Gewissen des Menschen, welches blüht, wenn es genährt wird durch die Wasser des Beachtens und des Befolgens der Gesetze und Befehle des allmächtigen Schöpfers. Dies wird offenkundig durch die Überlieferung des Propheten Muhammad:  Gibt es nicht im Herzen des Menschen ein Ohr, das sich dem Ratschlag eines Engels öffnet, der alles Gute verspricht und die Wahrheit bestätigt, - oder der Unterstellung des Teufels, der Schlechtes verspricht und die Frömmigkeit verbietet? Derjenige, der den Ratschlag des Engels verwirklicht, sollte wissen, dass dieser von seinem Herrn kommt und seine Dankbarkeit verlangt. Wer aber das andere umsetzt, sollte wissen, dass das von seiner Nachlässigkeit gegenüber seinem Herrn kommt und als solches der Vergebung durch seinen <br> Herrn bedarf. <br> <br> Der Islam hat das Gewissen auf der Basis ausgebildet, dass der Mensch in seinem Handeln vorsichtig sein sollte, bezüglich seines Benehmens gegenüber Menschen und allen anderen Geschöpfen Gottes. <br> Muhammad, der Gesandte Gottes, erzählt die Geschichte zweier Frauen. Die eine von ihnen kam in die Hölle, weil sie eine Katze eingesperrt und nicht gefüttert hatte und der Katze auch nicht erlaubt hatte, sich selbst Futter zu suchen - bis die Katze starb. Der zweiten Frau wurden ihre Sünden vergeben und sie kam in den Himmel, obwohl sie eine Prostituierte war - sie fand einen durstigen Hund, der nahe bei einem Brunnen Schlamm leckte. Als sie die bemitleidenswerte Notlage des Hundes sah, sagte sie:  Der Durst, der diesen kleinen Hund plagt, plagt auch mich. So ging sie hinunter zum Brunnen, löschte ihren Durst und füllte dann ihre Schuhe mit Wasser, um auch den Durst des Hundes zu löschen.<br> <br> Der Prophet Muhammad verbreitete als Kriterium des Glaubens und damit des rechten Verhaltens die folgende Überlieferung:  Wenn du dich glücklich fühlst durch die gute Tat und unglücklich durch die schlechte Tat, die du begehst, dann wisse, dass du ein Gläubiger bist. Dieses Kriterium kann nur verstanden werden in der Atmosphäre eines kultivierten Gewissens. Allerdings bleibt der Islam nicht auf diesem Niveau stehen, sondern er nötigt den Menschen zu einem höheren Niveau, auf welchem er die Rechte der anderen anerkennt und diejenigen entschädigt, die er unwissentlich unterdrückt hat. Der <br> Koran sagt:<br> <br>  O ihr, die ihr glaubt! Tretet für die Gerechtigkeit ein, wenn ihr vor Gott Zeugnis ablegt, und sei es gegen euch selber. <br> Sure 4, Die Frauen, Vers 135<br> <br> Der Prophet Muhammad sagt:  Es gibt drei Eigenschaften; wenn sie in einem Menschen zu finden sind, wird er seinen Glauben vervollständigen: mildtätig sein (Almosen geben) trotz äußerster Armut; überall in der Welt Frieden verbreiten; den Leuten zu ihrem anerkannten Recht verhelfen ohne den Einsatz eines Richters. Unter allen Umständen ist jeder von uns dafür verantwortlich, sein Gewissen zu erziehen und <br> zu verfeinern. Allah sagt im Koran: <br> <br>  Seht, Gehör, Gesicht und Herz, alles wird dafür zur Rechenschaft gezogen. <br> Sure 17, Die Nachtreise, Vers 36<br> <br> Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der wahre Mensch einer ist, in dem wahrer und <br> unerschütterlicher Glaube wurzelt und in den Tiefen von dessen Herzen die Matrix des Gewissens fortbesteht. Es ist gerade dieser Mensch, der das Gesetz beachtet und der sich um die Gesellschaft, deren Stabilität und Struktur und um die Harmonie ihrer Mitglieder kümmert. Eine Gesellschaft ohne Gewissen kennt keine Stütze, und es gibt kein Gewissen ohne Glauben.<br> <br> <br> Friede sei mit euch allen!</font></p> </BODY> </HTML>