ÿþ<HTML> <HEAD> <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=unicode"> <meta http-equiv="Content-Language" content="de"> <link rel="stylesheet" type="text/css" href="../../css/table.css"> <meta name="description" content="Offizielle Webseite vom Sheikh Ahmad Kuftaro"> <META name="GENERATOR" content="Microsoft FrontPage 6.0"> <META name="ProgId" content="FrontPage.Editor.Document"> <META http-equiv="Description" content="Sheikh ahmad kuftaro official website"> <META NAME="keywords" CONTENT="Gott, Allah, Mohammad, Mohamed, Islam, Frieden, Menschenrechte, Propheten, Umwelt, Religiöse Toleranz, Jihad, heiliger Krieg, Terrorismus, Geistlichkeit, Christmus, Sophismus, zdikr, quran, qur'an, koran, muslim, moslem, jesu, Wahrheit, Dialog, Groß Mufti vom Syrien, Syrien, Chrisit, Sheikh kuftaro, kaftaro, keftaro, kiftaro, Gewalt, Abraham, messiah, Religiöse Extremismus, Islamisches Zentrum, Sunnah, Religion, abunour, aboulnoor, abo noor, abonoor,Christenheit, Frieden, Menschenrechte, Brüder, Wahrheit, Prophet, Frauenrechte, Umwelt, Religiöse Toleranz, Gewalt, Frieden, Terrorismus, Gedankenfreiheit, Propheten Brüderlichkeit, Wissen, Tierenrechte, Geistlichkeit"> <TITLE>Internationale Chancen</TITLE> <SCRIPT language="JavaScript1.2" src="../left_menu.js"></SCRIPT> <meta name="Microsoft Border" content="none"> </head> <body topmargin="0" leftmargin="5" rightmargin="5"> <table border="0" cellpadding="0" cellspacing="0" style="border-collapse: collapse" bordercolor="#111111" width="100%" id="AutoNumber2"> <tr> <td width="100%" id="HeaderTable"> Internationale Chancen<br> von Islam und Christentum</td> </tr> <tr> <td width="100%" id="blue"> Rom, Italien, 1985 </td> </tr> </table> </span> <p style="line-height: 150%"><font size="2">Im Namen Allahs, des Barmherzigen, des Erbarmers!<br> Meine verehrten Zuhörer - ich bin dem allmächtigen Gott dankbar, durch dessen Gnade dieses <br> internationale Treffen zustande gekommen ist - es möge unvergesslich und inspirierend für uns alle sein. Außerdem bin ich denjenigen dankbar, die uns eingeladen haben, und ich weiß ihren Respekt und ihre Achtung zu schätzen.<br> <br> Offenbarte Religionen, besonders der Islam und das Christentum, sind der Schlüssel zum Plan Gottes, den Er entworfen hat zum Wohlergehen der Menschen in dieser Welt und in der nächsten, damit dieses edle Geschöpf nicht in die Irre geht, und die Religionen sind nötig, um den Menschen zu Wohlstand und Rechtschaffenheit zu führen. <br> <br> Gott erwählte Seine Apostel und Propheten, um die Menschheit zu leiten. Es war ihre Aufgabe, Persönlichkeiten zu unterweisen und durch Lehren und Predigten Grenzen zu ziehen, die wegen des Schutzes der Rechte, der Familie und der Ehre nicht überschritten werden sollten. Deshalb ist die Voraussetzung zur Erreichung dieser Ziele der vollkommene Glaube an Gott, Den zu verehren uns das Christentum und der Islam aufrufen. <br> <br> Wenn Gott der Herr der Menschheit ist, so fordern vernünftiges Denken und Logik, dass Seine Religion eine Religion sein muss, deren Fundamente sich im Laufe der aufeinanderfolgenden Generationen nicht geändert haben. Der Heilige Koran spielt auf diese Tatsache an:<br> <br>  Er hat euch als Religion anbefohlen, was Er Noah vorschrieb und was Wir dir offenbarten und Abraham und Moses und Jesus auftrugen: am Glauben festhalten und ihn nicht zu spalten. <br> Sure 42, Die Beratung, Vers 13<br> <br> Muhammad betont diesen Punkt weiterhin in der folgenden Überlieferung:  Wir Propheten stammen von einem Elternpaar, unser Glaube ist einer, aber unsere Gesetze sind verschieden. Dadurch bestätigte er seine Zugehörigkeit zu einer prophetischen Bruderschaft, deren alleiniges Anliegen das Wohlergehen der Menschheit ist. In dieser Bruderschaft gab es religiöse Führer, die, obgleich ihre Systeme verschieden voneinander waren, nicht die Werke ihrer Vorgänger abwerteten, sondern sie ergänzten und vollendeten, entsprechend den sich verändernden Lebensbedingungen des Menschen.<br> <br> Abraham errichtete die ursprüngliche Basis seines Hauses, indem er die Götzenanbetung bekämpfte und dadurch die Bedeutung des Monotheismus förderte. Diese Bedeutung wurde erhalten und weiterverbreitet durch seine Nachfolger Moses, Jesus und Muhammad - letzterer wurde  das Siegel der Propheten genannt. Muhammad bezieht sich in der folgenden Überlieferung auf die Analogie zu einem <br> Gebäude:  Die früheren Propheten und ich sind dargestellt als ein Haus, vom Bauherrn gebaut und vollendet bis auf einen fehlenden Stein an einer Ecke. Leute kamen herein, lobten den Bauherrn und ermahnten ihn:  Setze diesen Stein ein. Ich bin dieser Stein, und ich bin der letzte und endgültige Prophet. <br> <br> Diese Tradition des Prophetentums zeigt den allmählichen Prozess, durch den Gott Seine Religion vervollkommnet hat. Muhammads Auftrag ist deshalb tief verwurzelt in den Ursprüngen der früheren <br> Religionen. Gott sagt im Koran:<br> <br>  Sprecht:  Wir glauben an Allah und an das, was Er zu Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und den Stämmen herabsandte, und was Moses und Jesus und was den Propheten von ihrem Herrn gegeben wurde. Wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen.  <br> Sure 2, Die Kuh, Vers 136<br> <br> Jede Religion, die von Gott gegeben wurde, enthält die Überzeugung oder den Glauben an Gott, der absolut ist und sowohl die Angelegenheiten dieser Welt als auch die der nächsten betrifft. Das Predigen der Propheten - so wie es von Gott befohlen worden war - beschränkte sich nicht auf die Leute in deren allernächster Umgebung; es umfasste weitere Horizonte. Jesus und Muhammad wurden zum Beispiel geschickt, um die Seelen der ganzen Menschheit zu erleuchten und nicht nur die der Leute von Jerusalem oder Mekka.<br> <br> Jesus sagte:  Ich bin gekommen als ein Retter der Welt , und Gott erklärt im Koran deutlich, den <br> prophetischen Auftrag Muhammads zusammenfassend:<br> <br>  Und Wir entsandten dich fürwahr als eine Barmherzigkeit für alle Welt. <br> Sure 21, Die Propheten, Vers 107<br> <br> Wir können die Ergebnisse und die Wirklichkeit der beiden universalen Missionen sehen, denn der Islam und das Christentum sind die größten der heutigen Weltreligionen.<br> <br> Wir sehen heute aber auch, neben dem Fortschritt in der Technik und neben dem wachsenden <br> Wohlstand, den Erleichterungen und der Freizeit, die dieser Fortschritt ermöglicht hat, einen <br> Niedergang der religiösen Werte. Dies geht einher mit einer Zunahme des Ausmaßes der Angst, so wie in der stetig wachsenden materialistischen Gesellschaft die materielle Habgier und der Mangel an Gottesbewusstsein zunehmen. Deshalb befindet sich der Mensch fortwährend in einem Zustand moralischer Desorientierung, verwirrt und enttäuscht durch die falschen Versprechungen seiner technologischen Welt.<br> <br> Die daraus resultierende Abstumpfung des Bewusstseins, die sich heutzutage entwickelt hat, führt den Menschen dazu, die Religion und die spirituellen Werte, die sie beinhaltet, zu ignorieren und seinem Herzen nicht zu erlauben, sich mit Hoffnung zu füllen. Daher ist die Hoffnung ein Konzept, das der heutigen Generation, die nichts außer zerbrochenen Träumen gesehen hat, nicht mehr vertraut ist - ein gebranntes Kind scheut das Feuer! Weiterhin enden diese zerbrochenen Träume in einem  Vakuum , das weder Freizeitclubs noch Tanzhallen noch sinnliches Vergnügen füllen können. Diese Fluchten aus der Welt stellen nichts weiter als einen verzweifelten Versuch dar, den aufgestauten Frustrationen in einer Art von destruktiver Erlösung zu entkommen, die zweck- und ziellos ist. Dieses Suchen nach vergänglichem Vergnügen und materieller Götzendienerei bringt den Menschen auf die Ebene eines Tieres, macht ihn gefährlich und verantwortungslos für sich selber und für seine Umgebung.<br> <br> Das Materielle muss des Menschen Diener sein und nicht sein Meister. Seine Vergnügungen müssen unter Kontrolle gehalten werden anstatt dass er von ihnen kontrolliert wird. Wer ist dafür verantwortlich? Das Wesen und die Basis der Religion - oder die Unfähigkeit der Geistlichen, den Menschen zu Glauben und Überzeugung hinzuführen?<br> <br> Gottes Religion ist eine wichtige Führung für alle, die vom Weg abgekommen sind, eine Quelle der Güte für jedermann und ein Weg der Rechtschaffenheit für die, die um ein Leben in Würde und Zufriedenheit kämpfen. Kurz gesagt, sie ist das erstrebenswerteste Ziel. Aber persönliche Interpretationen, oberflächliche Gedanken über Texte oder schwache wörtliche Übersetzungen haben die wahre Religion verdunkelt, die den Weg des Menschen mit Liebe und Frieden zu erhellen pflegte.<br> <br> Religion hat noch nie versäumt, die spirituellen und die materiellen Bedürfnisse des Menschen zu betonen. Die heiligen Lehren, die das Christentum und der Islam erteilen, statten die Menschheit mit der Fähigkeit aus, exzessiven Vergnügungen und Wünschen zu widerstehen. Die religiöse Überzeugung befreit den Menschen dahingehend, dass er, egal auf welchem Gebiet er sich engagiert, die grö ßtmögliche Effektivität anstrebt.<br> <br> Unsere Aufgabe als Geistliche, die an Gott und Seine Apostel glauben, ist es, diese Fakten in die Tat umzusetzen und durch das Vorantragen der Fackel diejenigen zu leiten, die sich verirrt haben, und die Menschheit aus dem angesammelten Schmutz zu retten, in dem sie liegt. Wir sollen nicht unsere Unfähigkeit eingestehen, sondern unsere Methoden des Umgangs mit den Leuten überdenken und unsere Fehler wahrnehmen, um sie zu korrigieren.<br> <br> Diejenigen, die die Religion verlassen, tun dies meist nicht wegen einer Abneigung gegen Gott, den Schöpfer, sondern höchstwahrscheinlich, weil sie ihren Geistlichen als einen Fanatiker oder einen extremen Puritaner erleben, zurückgeblieben in seinem Denken, welches mit Vernunft, Logik und wissenschaftlichen Ansätzen kollidiert. Deshalb ist das, was heutzutage von einem Geistlichen verlangt wird: Wagemut, Weisheit und Aufrichtigkeit, besonders denen gegenüber, denen es an Moral und Glauben mangelt, die die Religion zurückgewiesen haben wie ein noch nicht gargekochtes Gericht. Wir müssen unsere Nahrung für Seele und Geist so zubereiten, dass es für alle schmackhaft ist. Unser Job besteht darin, die Menschlichkeit des Menschen wachsen zu lassen, und unsere Rolle ist wie die der <br> Ärzte, die mit Güte und Sympathie Medizin verteilen. Wir dürfen unsere Mitmenschen nicht als Atheisten verdammen, denn dies zu beurteilen steht nur Gott alleine zu, und die Taten des Menschen sind bestimmt von seiner Aufrichtigkeit, die nur Gott sieht. Reue löscht vergangene Sünden aus, so wie Gottes Erbarmen sich auf alle Sünden der Welt erstreckt.<br> <br> Jesus Christus sagt:  Die Freude des Himmels über die Reue eines einzigen Sünders übertrifft seine Freude über die Rettung von 99 Gläubigen, die keine Reue nötig haben. Muhammad sagt:  Gott dehnt das Ausmaß Seiner Vergebung über Nacht aus, so dass alle, die am Tag gesündigt haben, bereuen mögen, und Er dehnt Seine Vergebung auch am Tag aus, dass die, die in der Nacht gesündigt haben, zur Reue finden mögen. Jesus sagt auch:  Ich bin nicht gekommen, um zu zerstören, sondern um zu retten. Und er sagte auch:  Ich will Mitleid und kein Opfer. <br> <br> Als Männer der Religion sollten wir die Veränderungen in der zeitgenössischen Natur des Menschen in Betracht ziehen. In der Vergangenheit nahmen die Menschen willig und ohne Widerspruch die von den Geistlichen erteilten Lehren an. Heute finden wir den modernen Menschen ohne diese geistige Unterwürfigkeit. Er kritisiert in Freiheit alles und besonders die Religion einschließlich ihrer Lehren, ihrer Dogmen und ihrer Anhänger. Der heutige Mensch akzeptiert nichts, was seinen Intellekt und seine wissenschaftliche Neigung nicht befriedigt. Deshalb sollten wir als Männer der Religion unvernünftigen und fehlerhaften Gewohnheiten, die das Wesen und die Leuchtkraft der wahren Religion in den Augen unserer Zeitgenossen entstellt haben, ein Ende setzen.<br> <br> Wie sollte Religion in diesem Jahrhundert vermittelt werden, um diesen Ansprüchen zu genügen? Muhammad und Christus predigten beide den Glauben durch gesunden Menschenverstand, durch Auseinandersetzung mit den Leuten und durch ihr eigenes moralisches Verhalten. Eine tiefe Glaubensüberzeugung, die in seinen Handlungen und in seiner Beziehung zu Gott zutage tritt, führte Christus dazu, Muhammad anzuerkennen, dessen Ankunft noch bevorstand. Im Koran spricht Gott davon:<br> <br>  (Bedenke auch) als Jesus, der Sohn der Maria, sprach:  O ihr Kinder Israels! Ich bin wirklich Allahs Gesandter für euch, bestätigend die Thora, die vor mir war, und einen Gesandten ankündigend, der nach mir kommen und dessen Name  Ahmad sein wird.  <br> (Ahmad ist ein anderer Name Muhammads, der bedeutet  Der Gepriesene )<br> Sure 61, Die Schlachtordnung, Vers 6<br> <br> Selten besitzen die Geistlichen heutzutage die oben erwähnten Eigenschaften. In der Vergangenheit waren die Dinge einfacher, und Glaube wurde trotz des schlechten Bildungsstandards verbreitet, weil die Zeitgenossen Menschen mit einfachem Gemüt waren, die leicht überzeugt werden konnten. Zu dieser Zeit gab es Götzenbilder aus Holz oder Stein, die leicht zu überwinden waren. Aber nun ist die Angelegenheit komplizierter: Die Götzen sind sinnliche Begierden, Ideologien und internationale Doktrinen, und sie alle haben die modernen Medien zu ihrer Verfügung und starten solch intensive Propagandakampagnen zu ihren Gunsten, dass nur wenige widerstehen können. Dafür hat sich die Kluft zwischen dem modernen Menschen und der Religion vertieft; Glaube und Liebe haben abgenommen, <br> während Egozentrik und unzüchtiges Verhalten überhandgenommen haben und immer noch weiter zunehmen.<br> <br> Internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen, der Internationale Gerichtshof und bilaterale Verträge wollen den Weltfrieden stabilisieren, haben aber bis jetzt dabei versagt. Viele Länder der Erde werden heute von Bürgerkriegen oder Kriegen mit Nachbarländern verwüstet. Während zahllose Menschen sterben und Blut vergossen wird und Städte zerstört werden, können die Vereinten Nationen nur schwache Erklärungen und Verurteilungen abgeben. Auch der Sicherheitsrat mit seinen langen Debatten zur Wiederherstellung des Weltfriedens und der Verteidigung der Menschenrechte ist durch das Veto einer der fünf Großmächte zur Handlungsunfähigkeit verdammt. Dies verhindert ausnahmslos jede höheren moralischen Bestreben und zerstört die Versuche zur Befreiung unterdrückter Nationen von der ihnen angetanen Ungerechtigkeit.<br> <br> Wenn der Mensch sich wieder des Guten bewusst wird, das die Religion anzubieten hat, dann erfordert dies das Anzünden einer neuen Lampe, deren Brennstoff Zusammenarbeit und religiöse Toleranz sind. Es ist ein Licht, das von wohlwollenden Menschen mit einem starken Verstand und einem tiefen Glauben, mit Verantwortungsbewusstsein und Realitätssinn und Pflichtgefühl getragen werden sollte. Kurz: Die Religion braucht geschickte und weise Führer.<br> <br> Deshalb ist es für uns als Männer der Religion höchste Zeit, dass wir unseren jeweiligen Religionen dienen und uns um Zusammenarbeit miteinander bemühen, um eine brüderliche Atmosphäre auf der Basis von vernünftigem Glauben zu schaffen. Wir müssen arbeiten, um eine spirituelle Revolution hervorzurufen, durch Wagemut, Aufrichtigkeit, Weisheit und modernes Wissen, so wie es unsere spirituellen Väter Abraham, Moses, Jesus und Muhammad in der Vergangenheit getan haben.<br> <br> Muhammad sagt:  Am Ende jedes Jahrhunderts schickt Gott Leute aus, die die religiösen Inhalte des Glaubensbekenntnisses durch das Abschaffen von Unwissenheit, Übertreibung und Fehlinterpretation zu neuem Leben erwecken. Ich glaube, dass die Modernisierer der Religion besonders in unserer jetzigen Zeit diejenigen sind, die in der Lage sind, diese Zusammenarbeit in die Tat umzusetzen. Wie wird diese Zusammenarbeit zustande kommen? Welches wird ihre Grundlage sein, um eine bessere Zukunft zu schaffen? Vor allem wird kein Versuch der Zusammenarbeit möglich sein ohne Verständnis und Kenntnis der wesentlichen gemeinsamen Grundlagen und Ziele unserer Religionen. Im weiteren darf die Zusammenarbeit nicht auf eine bestimmte Elite begrenzt sein, denn Religion ist ein öffentliches Kulturgut für alle Gesellschaftsschichten der Muslime und der Christen.<br> <br> Wir finden im Koran lange Suren, die Christus und seiner Mutter, der Jungfrau Maria, gewidmet sind, die in allen Einzelheiten seine Lehren und Wunder beschreiben. Gott ehrt Christus weiterhin in der großen Sure des Koran, die  Der Tisch genannt wird und sich auf das Abendmahl bezieht. Eine andere lange Sure heißt  Maria und heiligt und ehrt die Jungfrau Maria, und wieder eine andere heißt  Das Haus Imran , zu Ehren von Christi Familie und seiner Mutter.<br> <br> Die Suren im Heiligen Koran erzählen von Marias wundergleicher Empfängnis und von Christi Geburt. Gabriel wandte sich an Maria wegen ihrer Empfängnis Christi mit den folgenden Worten:<br> <br>  O Maria! Wahrlich Allah hat dich auserwählt und gereinigt und vor den Frauen aller Welt erwählt. <br> Wahrlich, Allah verkündet dir (frohe Botschaft) durch ein Wort von Ihm: (einen Sohn), sein Name ist Messias, Jesus, Sohn der Maria, angesehen in dieser Welt und im Jenseits, einer der (Allah) Nahestehenden. Und er wird in der Wiege und im Mannesalter zu den Menschen reden und einer der Rechtschaffenen sein. <br> Sure 3, Das Haus Imran, Vers 42-46<br> <br> Dies alles formt die Überzeugung, die die Muslime seit dessen Offenbarung vor 1400 Jahren aus ihrem Heiligen Buch, dem Koran, gewonnen haben. Deshalb wurde jedem Muslim ein gesunder Respekt sowohl vor Christus als auch vor den Lehrsätzen, die er predigte und vor dem Christentum beigebracht. In der Koransure  Der Tisch heißt es:<br> <br>  Und du wirst finden, dass den Gläubigen diejenigen am freundlichsten gegenüberstehen, welche sagen:  Wir sind Christen , weil unter ihnen Priester und Mönche sind und weil sie nicht hochmütig sind. <br> Sure 5, Der Tisch, Vers 82<br> <br> Daher hat der Islam von Anfang an seine Hand gereicht zu Zusammenarbeit und Brüderlichkeit mit denen, die von sich sagen, dass sie Anhänger Christi sind.<br> <br> Dies sind nur einige wenige Beispiele von den zahlreichen koranischen Verweisen auf die Heiligkeit Christi und dessen Gebote. Sollten deshalb die Christen nicht ebenso ihre Wertschätzung des Propheten des Islam zum Ausdruck bringen und zu Zusammenarbeit und gegenseitigem Verständnis einladen, wie es auch die Muslime tun?<br> <br> Es ist wahr, dass der Vatikan entgegenkommend war und den ersten Schritt getan hat und dem Islam in vertrauensvoller Brüderlichkeit die Hand gereicht hat. Von welch unschätzbarem Wert müsste es aus der Sicht Gottes und Christi sein, dass diesem Schritt noch weitere folgen, um des Weltfriedens, der Liebe und der brüderlichen Zuneigung willen, die Christus und Muhammad durch ihre Sendung der Menschheit bringen sollten! <br> <br> Auf die Tage der Kreuzzüge, - als das christliche Europa die arabische Welt auf das Drängen der Kirche in Rom hin eroberte und kolonialisierte - folgten einige Jahrhunderte, während derer sich Christen und Muslime gegenseitig mit einem gewissen Maß an Feindseligkeit betrachteten. Jahrhunderte später fügten der moderne europäische Kolonialismus und Imperialismus in den arabischen Ländern diesem Problem weitere hinzu. Die sich daraus ergebende Entfremdung der beiden Menschengruppen hat eine Uneinigkeit zwischen ihnen geschaffen, die aber niemals an erster Stelle stehen sollte.<br> <br> Heute, zu einer Zeit, da Körper und Seele der Menschheit beinahe zugrunde gerichtet sind, müssen wir uns gegenseitig im Licht der Reden Christi und des Evangeliums und im Licht der Lehren Muhammads und des Koran betrachten, denn Christen und Muslime sind Brüder und Verwandte.<br> <br> Der Mensch wurde geschaffen, um zu glauben und zu lernen, dass sein Leben auf der Erde <br> vorübergehend ist, und dass das Konzept der Auferstehung und des darauffolgenden Jüngsten Tages Wirklichkeit ist. Er muss verstehen, dass Moral und religiöse Verpflichtungen im Interesse sowohl seiner weltlich-zeitlichen Existenz als auch seiner Existenz im Jenseits sind. Er muss also zu der Einsicht kommen, dass Gier, Habsucht und reiner Materialismus Laster sind, die zu Elend und Armut in diesem und im nächsten Leben führen. Der Koran enthält folgenden Vers:<br> <br>  Und dass der Mensch nur empfangen wird, worum er sich bemüht, und dass (die Frucht) seines Bemühens sichtbar werden wird, und dass er dann mit vollem Lohn dafür belohnt werden wird. <br> Sure 53, Der Stern, Vers 39<br> <br> Daher ist der Mensch durch seinen Schöpfer verpflichtet, ehrlich zu arbeiten in dieser Welt, um eine Umgebung zu schaffen, in der alle leben können, eine Umgebung der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Verständnisses.<br> <br> Der Koran verpflichtet die Muslime, das Christentum zu kennen. Was wissen die Christen über den Islam? Wir kennen Sie - kennen Sie uns? Wir reichten Ihnen freundlich die Hände gemäß der Anordnung unseres Propheten; also: reichen Sie uns die Hände. Wir studierten Ihre Religion; studieren Sie die unsrige. Wir umarmten Sie, also umarmen Sie uns. Wir verehrten Christus, sein heiliges Evangelium und die Jungfrau Maria; so erwidern Sie die Grüße Ihrer muslimischen Brüder entsprechend oder sogar herzlicher.<br> <br> Unsere Beziehung ist wie die zwischen zwei Brüdern, die durch eine Wildnis und eine große Wüste getrennt waren und sich dann zufällig wieder trafen. Zuerst, als sie einander aus großer Entfernung sahen und nichts über ihr Verwandtschaftsverhältnis wussten, blieben sie vorsichtig und näherten sich einander misstrauisch. Schließlich kamen sie einander durch den Mut des einen oder des anderen der beiden Männer näher, erkannten einander sowie dass sie eigentlich eines Ursprungs waren.<br> <br> Ich kann die Notwendigkeit für eine gegenseitige Zusammenarbeit kaum stärker betonen, und ich bin voller Hoffnung, dass Wohlwollen und Glaube siegen werden. Dieses unser Zeitalter ist das Beste für den Glauben an Gott, dass er sich, vom Standpunkt der Sitten, der Handlungen, der Moral und der Gesetze her durchsetzen möge. Die Zeit von sektiererischem Fanatismus und unflexiblen religiösen Grundsätzen ist vorüber und wird nicht wiederkehren. Kriterien für Zustimmung oder Ablehnung sind Vernunft und Wissenschaft. Religion ist pure Vernunft und systematisches Wissen um Gottes Erbarmen und ursprüngliche Großzügigkeit, dass die Menschen vor dem himmlischen in einem irdischen Paradies leben können.<br> <br> Möge Gott uns allen helfen, gütig zu sein und auf dem richtigen Weg weiter voranzukommen. Möge Er uns beistehen, dem Guten zu folgen. Gelobt sei Allah, der Herr der Schöpfung. </font> </p> </BODY> </HTML>