ÿþ<HTML> <HEAD> <meta http-equiv="Content-Type" content="text/html; charset=unicode"> <meta http-equiv="Content-Language" content="de"> <link rel="stylesheet" type="text/css" href="../../css/table.css"> <TITLE>Islam und religiöse Toleranz</TITLE> <meta name="keywords" content="Gott, Allah, Mohammad, Mohamed, Islam, Frieden, Menschenrechte, Propheten, Umwelt, Religiöse Toleranz, Jihad, heiliger Krieg, Terrorismus, Geistlichkeit, Christmus, Sophismus, zdikr, quran, qur'an, koran, muslim, moslem, jesu, Wahrheit, Dialog, Groß Mufti vom Syrien, Syrien, Chrisit, Sheikh kuftaro, kaftaro, keftaro, kiftaro, Gewalt, Abraham, messiah, Religiöse Extremismus, Islamisches Zentrum, Sunnah, Religion, abunour, aboulnoor, abo noor, abonoor,Christenheit, Frieden, Menschenrechte, Brüder, Wahrheit, Prophet, Frauenrechte, Umwelt, Religiöse Toleranz, Gewalt, Frieden, Terrorismus, Gedankenfreiheit, Propheten Brüderlichkeit, Wissen, Tierenrechte, Geistlichkeit"> <META name="GENERATOR" content="Microsoft FrontPage 6.0"> <META name="ProgId" content="FrontPage.Editor.Document"> <META NAME="description" CONTENT="Offizielle Webseite vom Sheikh Ahmad Kuftaro"> <style> <!-- h1 {margin-right:0cm; margin-left:0cm; font-size:24.0pt; font-family:"Times New Roman"; font-weight:bold} --> </style> </head> <body topmargin="0" leftmargin="5" rightmargin="5"> <table border="0" cellpadding="0" cellspacing="0" style="border-collapse: collapse" bordercolor="#111111" width="100%" id="AutoNumber2"> <tr> <td width="100%" id="HeaderTable"> <span lang="de">Islam und religiöse Toleranz</span></td> </tr> <tr> <td width="100%" id="blue"> Universität von Milano, Italien<br> Dezember 1985 </td> </tr> </table> <SCRIPT language="JavaScript1.2" src="../left_menu.js"></SCRIPT></head> </head> </head> </head> </head> </head> </head> </head> </head> </head> </head> </head> </head> <p style="line-height: 150%"><font size="2">Im Namen des Allbarmherzigen, des Allergnädigsten - <br> liebe Brüder und Schwestern, ich grüße Sie mit dem traditionellen islamischen Gruß <br>  Assalamu-Alaikum (Friede sei mit euch) - dieser Gruß steht für das aufrichtige Bemühen der Gläubigen, Liebe und Toleranz unter allen Leuten zu verbreiten, welcher Art auch immer ihre Sprache, hr Glaube oder ihr Gesellschaftssystem sein mögen.<br> <br> Falsche Vorstellungen von  Islam und religiöser Toleranz <br> <br> Ich möchte damit beginnen, einige der falschen Vorstellungen abzubauen, die das Verständnis vieler Christen und Bewohner der westlichen Welt für den Islam überschattet haben. Viele glauben, dass der Islam durch das Schwert verbreitet wurde, und dass Islam gleichbedeutend ist mit Unterdrückung, Zwang und der Verweigerung von Grundrechten und Freiheiten. Weiterhin setzen viele westliche Nationen den Islam gleich mit Intoleranz und Extremismus. Sogar gebildete nichtmuslimische Denker, Politiker und Geistliche bestanden darauf, an diesem negativen und falschen Bild festzuhalten. Dieses Klischee muss beseitigt werden, indem man den Abendländern ein klares und wahrheitsgemäßes Bild des Islam präsentiert.<br> <br> Der Islam ersucht jedermann, eine Angelegenheit sorgfältig zu prüfen, bevor er zu einer <br> Schlussfolgerung kommt oder eine Überzeugung gewinnt. Allah sagt im Heiligen Koran:<br> <br>  O ihr, die ihr glaubt! Wenn ein Unzuverlässiger mit einer (verleumderischen) Nachricht zu euch kommt, so klärt die Sache auf, damit ihr niemanden unabsichtlich verletzt und euer Verhalten hernach bereuen müsst. <br> Sure 49, Die Gemächer, Vers 6<br> <br> Der Islam und der Geist religiöser Toleranz<br> <br> So wie der Monotheismus die Basis des Islam ist, so ist die Toleranz eine seiner bemerkenswertesten Eigenschaften.  Islam bedeutet wortwörtlich sowohl  Hingabe an Allah als auch  Frieden . Religiöse Toleranz ist immer schon eine notwendige Lebensregel gewesen, deren Vernachlässigung eine große Gefahr für die menschliche Gesellschaft bedeutete. Lassen Sie mich, liebe Brüder und Schwestern, Ihnen ein paar Beispiele geben für den Geist der Toleranz, der im Innern des islamischen Glaubens liegt.<br> <br> Erstens: Der Islam macht ein für alle Mal klar, dass die Menschheit eine einzige große Familie ist. Der Ursprung aller Menschen ist einer, weil alle menschlichen Wesen geschaffen wurden aus einer einzigen Person. Allah sagt im Heiligen Koran:<br> <br>  O ihr Menschen! Fürchtet euren Herrn, Der euch aus einem (einzigen) Wesen erschuf und aus ihm seine Gattin und aus ihnen viele Männer und Frauen entstehen ließ. <br> Sure 4, Die Frauen, Vers 1<br> <br> So wie alle Menschen Teil der Familie Allahs sind, so besteht der Islam darauf, dass absolute Gleichheit unter den Menschen und Respekt gegenüber allen Menschen herrscht. Weder Rasse noch Hautfarbe noch Volkszugehörigkeit oder Status können alleiniger Wertmaßstab im Islam sein, wohl aber die Rechtschaffenheit. Im Heiligen Koran wendet sich Allah an die ganze Menschheit mit den Worten:<br> <br>  O ihr Menschen! Wir erschufen euch aus einem Mann und einer Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr einander kennenlernt (nicht, dass ihr euch gegenseitig verachtet). Doch der vor Allah am meisten Geehrte von euch ist der Gottesfürchtigste unter euch. <br> Sure 49, Die Gemächer, Vers 13<br> <br> Verschiedenheit und Vielfalt bei den Menschen und ihrer Kultur werden als Bestandteil von Allahs Segen und Großzügigkeit angesehen. Es wird den Leuten nahegelegt, über die reine Koexistenz hinauszugehen und aktiv das gegenseitige Verstehen und Kontakte für eine Zusammenarbeit miteinander zu suchen. Der Prophet Muhammad lehrte, dass alle Menschen als Mitglieder der Familie Allahs betrachtet werden und dass Allah diejenigen am meisten liebt, die Seinen Familienmitgliedern am nützlichsten sind.<br> <br> Zweitens: Der Heilige Koran besteht auf einem Konzept der Gerechtigkeit, die nicht begrenzt ist durch Rasse, Hautfarbe, Glauben oder Nationalität. Allah sagt:<br> <br>  ...siehe, Allah gebietet euch...wenn ihr unter den Leuten richtet, nach Gerechtigkeit zu richten. Siehe, Allah - wie trefflich ist das, wozu Er euch ermahnt! <br> Sure 4, Die Frauen, Vers 58<br> <br> Allah sagt weiterhin allen Gläubigen:<br> <br>  O ihr, die ihr glaubt! Steht in Gerechtigkeit fest, wenn ihr vor Allah bezeugt. Der Hass gegen bestimmte Leute verführe euch nicht zu Ungerechtigkeit. Seid gerecht, das entspricht mehr der Gottesfurcht. Und fürchtet Allah. Siehe, Allah kennt euer Tun. <br> Sure 5, Der Tisch, Vers 8<br> <br> Drittens: Der Islam ist von Natur aus universal und umfasst alle früheren göttlich-inspirierten <br> Botschaften und Religionen. So wie Allah Einer ist, so ist auch die wesentliche Botschaft des Glaubens eine, mit der Er all Seine Propheten und Gesandten geschickt hat. Der Heilige Koran sagt:<br> <br>  Er hat euch als Religion anbefohlen, was Er Noah vorschrieb und was Wir dir offenbarten und Abraham und Moses und Jesus auftrugen: am Glauben festzuhalten und ihn nicht zu spalten. <br> Sure 42, Die Beratung, Vers 13<br> <br> Im Islam schließt die Einheit Gottes die Einheit des wahren Glaubens und der Religion ein. Die grundlegende Botschaft, mit deren Überbringung die Propheten betraut waren, war zeitlos und universal: die Menschheit zur Verehrung des einzigen Gottes aufzurufen. Allah macht im Heiligen Koran deutlich, dass alle Gläubigen, die sich wirklich Allah und Seiner Wahrheit unterwerfen, die Einheit von Allahs Gesandten und deren jeweiliger Offenbarung sehen werden und sie alle akzeptieren:<br> <br>  Der Gesandte glaubt an das, was ihm von seinem Herrn herabgesandt wurde, und ebenso die Gläubigen. Alle glauben an Allah und Seine Engel und Seine Schriften und Seine Gesandten und machen keinen Unterschied zwischen Seinen Gesandten. Und sie sprechen:  Wir hören und gehorchen. Schenke uns Deine Vergebung, Unser Herr! Und zu Dir ist Heimkehr!  <br> Sure 2, Die Kuh, Vers 285<br> <br> Religiöse Toleranz verkörpert der Heilige Koran selbst: im Herzen des Heiligen Koran befinden sich alle wesentlichen Lehren der Thora von Moses und des Evangeliums von Jesus, einschließlich einiger Wunder Jesu, die im Neuen Testament nicht erwähnt werden. Allah sagt vom Heiligen Koran:<br> <br>  Und Wir sandten zu dir in Wahrheit das Buch hinab, (vieles) bestätigend, was ihm an Schriften vorausging und (ihrem Wahrheitsgehalt) Gewissheit gebend. <br> Sure 5, Der Tisch, Vers 48<br> <br> Der Heilige Koran enthält Ratschläge und Lebensgeschichten zahlreicher biblischer Propheten, die Allah folgendermaßen beschreibt:<br> <br>  Wahrlich, in den Geschichten über sie finden sich Lehren für die Verständigen ... eine Bestätigung dessen, was ihm vorausging, und eine Erklärung aller Dinge und eine Rechtleitung und Barmherzigkeit für ein gläubiges Volk. <br> Sure 12, Josef, Vers 111<br> <br> Viertens: Der Islam bestätigt eine besondere Verbindung zwischen Muslimen, Juden und Christen. Juden und Christen werden im Heiligen Koran als  die Leute des Buches angesprochen, womit die Anhänger der Thora und der Bibel gemeint sind. Juden und Christen werden als miteinander Verwandte angesehen, deren Glauben auf göttlich-offenbarten Schriften fußt und die eine gemeinsame prophetische Überlieferung miteinander teilen. Insbesondere betont der Heilige Koran die Verwandtschaft und Nähe zwischen den Anhängern des Islam und des Christentums:<br> <br>  Und du wirst finden, dass den Gläubigen diejenigen am freundlichsten gegenüberstehen, welche sagen:  Wir sind Christen . <br> Sure 5, Der Tisch, Vers 82<br> <br> Im Heiligen Koran fordert Allah alle Muslime und in Wirklichkeit alle aufrichtigen Gläubigen auf, an Jesus, Moses und all die anderen biblischen Propheten zu glauben, die von Ihm als eine Gnade für die Menschheit gesandt sind:<br> <br>  Sprecht:  Wir glauben an Allah und an das, was Er zu uns herabsandte, und was Er zu Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und den Stämmen herabsandte, und was Moses und Jesus und was den Propheten von ihrem Herrn gegeben wurde. Wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen; und wahrlich, wir sind Muslime.  <br> Sure 2, Die Kuh, Vers 136<br> <br> Die islamische Toleranz ist nicht begrenzt auf die  Leute des Buches , sondern sie erstreckt sich auf alle gläubigen, aufrichtigen, rechtschaffenen und wahrheitsliebenden Menschen. Allah bestätigt dies im Heiligen Koran:<br> <br>  Siehe, die da glauben, auch die Juden und die Christen und die Sabäer - wer immer an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag und das Rechte tut, die haben ihren Lohn bei ihrem Herrn. Keine Furcht kommt über sie, und sie werden nicht traurig sein. <br> Sure 2, Die Kuh, Vers 62<br> <br> Die aufrichtig Gläubigen aller Religionen bilden in der Tat eine Gesellschaft der Rechtschaffenen, und Allah lässt ihnen Seine Gnade zuteil werden in vollständiger Gerechtigkeit:<br> <br>  Wahrlich, die muslimischen Männer und die muslimischen Frauen, die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen, die gehorsamen Männer und die gehorsamen Frauen, die wahrhaftigen Männer und die wahrhaftigen Frauen, die standhaften Männer und die standhaften Frauen, die demütigen Männer und die demütigen Frauen, die Almosen spendenden Männer und die Almosen spendenden Frauen, die fastenden Männer und die fastenden Frauen, die ihre Keuschheit bewahrenden Männer und die ihre Keuschheit bewahrenden Frauen, die Allah häufig gedenkenden Männer und gedenkenden Frauen - Allah hat für sie Vergebung und großen Lohn vorgesehen. <br> Sure 33, Die Verbündeten, Vers 35<br> <br> Fünftens: Der Islam bestätigt unmissverständlich das Recht jedes Individuums auf die Freiheit der Gedanken und der Religion. Wenn sich jemand die Zeit nimmt, den Heiligen Koran zu lesen und das Leben Muhammads (Friede sei mit ihm) und das seiner vertrautesten Gefolgsleute zu studieren, wird er entdecken, dass sie eine Gesellschaft bilden, die auf der Basis von Liebe, Nachsicht, Gerechtigkeit und Brüderlichkeit gegründet ist. Er wird auch entdecken, dass ihre Annahme des Islam das Ergebnis von logischem Denken, Überzeugung und Zufriedenheit ist, und nicht von Gewalt, Zwang oder Unterdrückung. Der Heilige Koran befiehlt:<br> <br>  Kein Zwang im Glauben! Klar ist nunmehr das Rechte vom Irrtum unterschieden. Wer die falschen Götter verwirft und an Allah glaubt, der hat den festesten Halt gefasst, der nicht reißen wird. <br> Sure 2, Die Kuh, Vers 256<br> <br> Der Islam besteht darauf, dass alle Leute (nicht nur die Muslime) die Freiheit der Religion und des Gottesdienstes genießen. Der Islam betrachtet alle Orte religiöser Verehrung als heilig (sowohl jüdische als auch christliche und islamische), und er fordert die Muslime dazu auf, das Recht auf die Freiheit der Gottesverehrung für alle zu verteidigen. Der Islam strebt die Errichtung einer universalen, liberalen Gesellschaft an, in der alle leben und religiöse Freiheit in Sicherheit und Gleichberechtigung genießen können. Allah sagt:<br> <br>  ...und hätte Allah nicht die einen Menschen durch die anderen abgewehrt, wären (viele) Klöster, Kirchen, Synagogen und Moscheen, in denen Allahs Name häufig gedacht wird, bestimmt zerstört worden. <br> Sure 22, Die Pilgerfahrt, Vers 40<br> <br> Sechstens: Ein anderes Merkmal religiöser Toleranz im Islam ist der Gedanke, dass dort, wo religiöse Unterschiede existieren, die Anhänger der verschiedenen religiösen Traditionen auf der Basis von gegenseitigem Respekt und Freundlichkeit miteinander umgehen sollten. Der Islam ermahnt die Muslime eindringlich, jede Art von Dialog oder auch Meinungsverschiedenheiten in religiösen Angelegenheiten mit größtmöglicher Behutsamkeit, Sensibilität und Wohlwollen auszutragen und niemals mit Feindseligkeit oder Gewalt. Allah sagt im Heiligen Koran:<br> <br>  Und streitet nicht mit dem Volk der Schrift, es sei denn auf beste Art und Weise ... <br> Sure 29, Die Spinne, Vers 46<br> <br> Da die Muslime Allah, den Herrn aller, als den alleinigen Richter und als allwissend anerkennen, werden sie darin bestärkt, sich all solchen Diskussionen mit größter Zurückhaltung zu nähern:<br> <br>  Lade zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung ein, und diskutiere mit ihnen auf <br> die beste Art und Weise. Siehe, dein Herr weiß am besten, wer von Seinem Weg abgeirrt ist, und Er <br> kennt am besten die Rechtgeleiteten. <br> Sure 16, Die Biene, Vers 125<br> <br> Auch wenn sie mit Leuten zu tun haben, die ihnen und ihrem Glauben feindselig gegenüberstehen, sind die Muslime dazu angehalten, den Pfad der Güte, des Friedens und der Einheit zu gehen und mit Geduld und Freundlichkeit zu antworten. Allah weist die Gläubigen an:<br> <br>  Das Gute und das Böse sind fürwahr nicht gleich. Wehre (das Böse) mit Besserem ab, und schon wird der, zwischen dem und dir Feindschaft war, dir wie ein echter Freund werden. <br> Sure 41, Erklärt, Vers 34<br> <br> Islamische Toleranz in der Praxis  einige historische Beispiele<br> <br> Schon ein oberflächliches Betrachten der frühen islamischen Geschichte bringt viele bemerkenswerte Beispiele religiöser Toleranz zum Vorschein. Ich möchte Ihnen nur einige davon vorstellen, die als lehrreiche Modelle für interreligiöse Harmonie dienen und hilfreich dabei sind, den weit verbreiteten Irrglauben vom intoleranten Islam, wie ihn eine Gruppe von Extremisten heute versteht, zu widerlegen.<br> <br> Während seines Lebens sowohl als religiöser Führer als auch als Staatsmann hat der Prophet <br> Muhammad (Friede sei mit ihm) eine große Sensibilität und großen Respekt an den Tag gelegt, was den Umgang mit den  Leuten des Buches , den Juden und den Christen, anging. Der Heilige Koran, mit dem der Prophet Muhammad betraut wurde, verbietet im wahren Sinne der göttlichen Offenbarung die schlechte Behandlung von Nichtmuslimen und fordert vielmehr von den Muslimen, diese gut zu behandeln. Muhammad sagte einmal:  Derjenige, der einem Juden oder Christen schadet, soll am Jüngsten Tag mein Gegner sein. <br> <br> Die erste Handlung des Prophet Muhammad (Friede sei mit ihm), nachdem er sich in Medina <br> niedergelassen hatte, wohin er als Führer eingeladen worden war, war der Abschluss eines <br> Friedensvertrages zwischen den Muslimen und den  Leuten des Buches (Juden und Christen) dieser Stadt. Gemäß diesem Vertrag sicherten die Muslime ihnen Glaubensfreiheit zu und gaben ihnen dieselben Rechte und Pflichten, die sie selber besaßen. <br> <br> Als eine christliche Delegation aus Abessinien nach Medina kam, brachte sie der Prophet Muhammad (Friede sei mit ihm) in der Moschee unter und kümmerte sich persönlich um sie. Während er ihnen Essen brachte, sprach er davon, dass sie so großzügig und ehrenwert mit seinen Gefährten umgegangen seien, die früher nach Abessinien ausgewandert waren und dass er sie darum persönlich ehren wolle.<br> <br> Als eine christliche Delegation von Najran, einer Stadt im Südwesten von Arabien, nach Medina kam, empfing der Prophet sie in seiner Moschee und lud sie ein, in der Moschee ihre Gebete zu sprechen. Die Muslime und der Prophet beteten auf der einen Seite der Moschee und die Christen auf der anderen Seite. Während ihres Besuches diskutierte der Prophet in höflicher und sanfter Art und Weise viele Themen mit ihnen.<br> <br> <br> Die Nachfolger des Propheten setzten seine koranische Politik der religiösen Toleranz fort<br> <br> Als Omar Ibn Al-Khattab, der zweite Kalif, Jerusalem von der byzantinischen Besetzung befreite, stimmte er den Bedingungen der christlichen Einwohner Jerusalems zu. - Omar war gerade zur Zeit des muslimischen Nachmittagsgebetes in der größten christlichen Kirche von Jerusalem. Er weigerte sich, seine Gebete in der Kirche zu sprechen, aus Sorge, dass dies vielleicht den Muslimen der künftigen Generation ein Anlass sein könnte, die Kirche zu beschlagnahmen und zu einer Moschee zu machen.<br> <br> Eine koptische Frau (Kopten: eine christliche Gemeinschaft in Ägypten) kam zu Omar und beklagte sich darüber, dass der muslimische Gouverneur Amru Ibn Al-As ihr Haus genommen hatte, um das Land einem danebenliegenden Stück Land beizufügen, auf dem eine Moschee gebaut werden sollte. Omar untersuchte die Sache und erfuhr von Amr, dass die Anzahl der Muslime angestiegen war und die Moschee vergrößert werden müsse. Amr erklärte, dass er der koptischen Frau einen größeren Geldbetrag angeboten hätte, aber als sie ablehnte, hatte er das Geld für sie deponiert, damit sie es jederzeit an sich nehmen könne. Obwohl viele moderne Gesetze solch ein Vorgehen erlauben, akzeptierte es Omar gemäß den islamischen Prinzipien nicht. Er befahl den Muslimen, den Ausbau der Moschee zu unterbrechen und das Haus der Christin wieder so aufzubauen, wie es vorher war.<br> <br> Die  Jizya , eine Steuer, die von Nichtmuslimen in islamischen Gebieten als Gegenleistung für <br> militärischen Schutz und andere, durch den Staat gewährleisteten Vorteile erhoben wurde, war auch das Thema von vielen Missverständnissen. - Als die Muslime feststellten, dass sie sich aus Homs zurückziehen mussten und die Bevölkerung nicht mehr länger schützen konnten, wie sie es versprochen hatten, bezahlten sie ihnen die Jizya zurück. Die Muslime selbst bezahlen eine Steuer, die  Zakat heißt und ein Mehrfaches der Jizya beträgt.<br> <br> Eines Tages sah Omar Ibn-Al-Khattab einen alten Mann auf der Straße um Almosen bitten. Omar fragte, wer er sei und erfuhr, dass er Jude war. Daraufhin nahm Omar ihn an der Hand, führte ihn in sein Haus, gab ihm Essen und Geld und schickte ihn zur muslimischen Finanzverwaltung und sagte:  Gebt diesem Mann von dem muslimischen Geld. Ist es etwa recht, von ihm als jungem Mann Geld zu nehmen (die Jizya) und ihn als einen alten Mann zu vernachlässigen? Das ist im Islam nicht möglich. <br> <br> Der Sohn des muslimischen Gouverneurs von Ägypten ritt einst mit einem Kopten ein Rennen, und der Kopte gewann. Ärgerlich schlug der Sohn des muslimischen Gouverneurs den Kopten mit der Peitsche. Der Mann brachte seine Angelegenheit zur Zeit der Hadsch, der jährlichen muslimischen Pilgerfahrt, vor Omar Ibn Al-Khattab. Vor der Vollversammlung der Muslime gab Omar dem Kopten seine Peitsche und sagte:  Schlage den, der dich geschlagen hat. Dann tadelte er Amr, den Vater des jungen Mannes, den Eroberer von Ägypten, und er sagte:  Warum behandelst du einen Freigeborenen wie einen Sklaven? <br> <br> Ämter wurden in den islamischen Ländern denjenigen gegeben, die am besten qualifiziert waren, ungeachtet ihres Glaubens oder ihrer Herkunft. Beispielsweise war Ibn Athal, ein christlicher Arzt, der private Arzt des Kalifen Muawiyya, des Gründers des Omayyadenreiches. - Abdul-Malik Ibn-Marwan, ein anderer Omayyadenkalif, setzte zwei Christen, Athanasius und Isaak, in staatlichen Spitzenpositionen in Ägypten ein. - Adud Al-Dawla, ein Abbassidenkalif, machte Nasr Ibn-Haroun, einen Christen, zu seinem Premierminister und gab ihm die Vollmacht, den Irak und den Süden Persiens zu regieren.<br> <br> So gewährleistete der Islam den Nichtmuslimen die gleichen Rechte wie den Muslimen, soweit es ihr Leben, ihre Freiheit und ihren Besitz betraf. Der Prophet Muhammad (Friede sei mit ihm) sagte:  Derjenige, der eine nichtmuslimische Person schlecht behandelt oder sie über Gebühr beansprucht, der wird mich zum Gegner haben. Der Islam erlaubte den Nichtmuslimen, in Respekt und Ehre auf muslimischem Grund zu leben. Er drängte nicht zu einer Trennung, sondern gewährte den Nichtmuslimen in vollem Umfang die Teilnahme an allen gesellschaftlichen Aktivitäten der Muslime, ganz im Einklang mit Allahs Weisung im Koran:<br> <br>  Heute sind euch alle guten Dinge erlaubt. Auch die Speise derer, denen die Schrift gegeben wurde, ist euch erlaubt, so wie eure Speisen ihnen erlaubt sind. Und (erlaubt sind euch zu heiraten) tugendhafte Frauen, die gläubig sind, und tugendhafte Frauen von denen, welchen die Schrift vor euch gegeben wurde. <br> Sure 5, Der Tisch, Vers 5<br> <br> <br> Hoffnung für die Zukunft<br> <br> Die Tage, in welchen die Menschheit einfach Ignoranz und blindes Nachahmen akzeptierte, sind endgültig vorbei. Nun ist die Zeit des Wissens, des Lichtes und der Wahrheit, eine Zeit, in der die Menschen nur das akzeptieren, was im Einklang steht mit logischem Denken und wissenschaftlichen Beweisen. Die Menschheit hat eine Menge erreicht an wissenschaftlichem Fortschritt und materiellem Luxus, die Träume der Leute vergangener Zeitalter bei weitem übertreffend. Trotz allem ist die Menschheit in der Gegenwart durch Gefahren von zwei Seiten von der Zerstörung bedroht: spirituell und physisch. Letztendlich stammen die Probleme der modernen Zivilisation aus der Gleichgültigkeit der Menschheit gegenüber Allah und der spirituellen Führung, die Er voller Erbarmen allen zuteil werden lässt. Allah schickte durch all die Zeitalter Seine Propheten und Gesandten als ein Geschenk Seiner selbst, um die Menschheit zu wirklichem Glück und Erfolg zu führen. Im Heiligen Koran sagt Allah zum Propheten Muhammad:<br> <br>  Und Wir entsandten dich fürwahr als eine Barmherzigkeit für alle Welt .<br> Sure 21, Die Propheten, Vers 107<br> <br> Allahs göttliche Botschaft hat im Laufe der Jahrhunderte die Menschen angewiesen, als eine einzige menschliche Familie in Liebe und Toleranz zu leben. Solch eine Art und Weise des Lebens ist die einzige Art und Weise für die Menschheit, sicher zu sein und die Gnade Allahs zu genießen und auch die Früchte des modernen Fortschrittes. Hätte sich die Menschheit den Inhalt der göttlichen Offenbarung zu Herzen genommen, so hätte sie nicht unter der Hölle der letzten beiden Weltkriege gelitten und lebte nicht in der Angst vor einer nuklearen Katastrophe und der Umweltzerstörung.<br> <br> Männer und Frauen des Glaubens müssen aufwachen, ihre Augen öffnen und einander ansehen durch Linsen, die die Dinge aus der Nähe zeigen und nicht durch solche, die sie weiter entfernt erscheinen lassen. Wirklicher Friede kann nur erreicht werden, wenn wir uns unter dem Banner Allahs (Gottes) und Seiner Gesandten vereinigen und an der spirituellen Brüderlichkeit und Zusammenarbeit teilnehmen, um einen rationalen Glauben aufzubauen für die Leute der gegenwärtigen und der künftigen Generationen. Wenn wir den Mut dazu finden könnten, würden die Menschen in einem irdischen Paradies leben, bis sie dann ins ewige Paradies im Jenseits gehen.<br> <br> Es ist Zeit, dass unsere Nationen in Liebe und Wohlwollen zusammenarbeiten und sich zusammenfinden bei der Verehrung des einen und alleinigen Schöpfers dieses Universums, des Allergnädigsten, des Allerbarmers. Durch dieses Tun würden wir schließlich die Lehren der Propheten und Apostel der Vergangenheit wiederbeleben und realisieren, in einer Art und Weise, die vereinbar ist mit den Gegebenheiten der modernen Kultur - zusammenarbeitend in den Angelegenheiten, die wir alle befürworten, und in brüderlicher Art miteinander diskutierend über die Dinge, über die wir nicht derselben Meinung sind.<br> <br> Möge Gott uns zum Guten führen und auf die Suche nach der Wahrheit, ohne Vorurteil oder weltlichen Ehrgeiz, im Geist der Liebe, der Toleranz und der Brüderlichkeit. Lob und Dank seien Gott, dem Herrn des ganzen Universums.  Friede sei mit euch allen!</font></p> </BODY> </HTML>